Hajo I. ist nun in Amt und Würden
Das Kostüm schneiderte ihm Christa Daub, die roten Prinzenschuhe überreichten ihm Hubert und Cornelius Dütz und die Prinzenkappe erhielt der zukünftige Prinz vom grün-weissen Musikzug. Zwei Wochen später ist Hajo I. auch im Besitz der Pritsch und kann in Linz endlich regieren.
Mit großem Jubel wurden Hajo I. „von den Ufern des Alwiesbaches“ und die Adjutanten Kevin Schopp und Toni Derek vom Husarencorps Grün-Weiss bei der Prinzenproklamation im Hotel Weinstock gefeiert. Nach dem stimmungsreichen Einmarsch der Linzer Corps und Vereine holte Yvonne Adams-van Beek, Präsidentin der Großen Linzer KG, zuerst das alte Dreigestirn auf die Bühne. „Es war eine tolle Session, es hat richtig Spaß gemacht, mit Euch durch die Säle zu ziehen, wo Ihr viel Lebensfreude versprüht habt. Ihr hattet ein großes Corps hinter Euch stehen, das Euch mit Musik und Tanz verwöhnt habt, dafür einen herzlichen Dank an die Stadtsoldaten“, sagte Adams-van Beek. Ohne sein Corps wäre es auch nicht möglich gewesen, antwortete Baffy I. (Thomas Baars). 320 Termine hätten er und seine Adjutanten Shelly (Ralf Scheidt) und Franky (Frank Keller) in der vergangenen Session bewältigt. Mit Prinzenfahrer Manni Rüddel seien sie ein Viergestirn gewesen, bedankte sich Baffy I. bei Adjutanten, Fahrer, Ersatzfahrer und vielen anderen. „Et war en jut Jefühl“, fasste der sichtlich bewegte Prinz seine Erlebnisse der vergangenen Session zusammen. „Ich freue mich, ab morgen wieder in der Reihe mit den Stadtsoldaten stehen zu können.“
Dann wurde es Zeit für den 76. Prinzen der Großen Linzer KG. „Heute morgen sagte er noch, er sei gar nicht aufgeregt, aber später meinte er: Können wir endlich fahren? Ich bin nervös“, erzählte die Präsidentin von den Stunden vor der Inthronisation. Einen fulminanten Einmarsch legten die Abordnungen der Corps und Vereine mit dem neuen Prinzen hin. Hajo I. (Hans-Joachim Marx) und seine Adjutanten schmissen Strüssje, umarmten Freunde und Bekannte und „arbeiteten“ sich so durch die Spalier stehende Menge. „Was fehlt Dir denn noch?“, fragte ihn Adams-van Beek, als Hajo I. neben ihr auf der Bühne stand. „Noch bin ich einer von Üch“, wusste Hajo I. doch genau, um was es ging. Doch das alte Dreigestirn machte es Marx, der in seiner Freizeit gerne Motorrad fährt, nicht einfach, an die Trophäe zu gelangen. Als eine Biker-Hymne erklang, zogen die in Rockerkluft gekleideten Baffy I., Franky und Shelly durch den Saal und überreichten Hajo I. das Prinzentableau und eine Pritsch, allerdings in grün-weißen Farben. „Fällt Dir was auf? Die falsche Pritsch kannst Du schon mal Probe halten, während Du ein Rätsel löst“, sagte Baffy I. zu seinem Nachfolger. Hajo I. musste anhand von Liedern mindestens vier Stimmen ehemaliger Prinzen erkennen. Doch für ihn war die Aufgabe ein Kinderspiel. Franky händigte ihm daraufhin einen verräterisch aussehenden Baseballschläger aus, den Hajo I. unter die Lupe nahm. Mit wenigen Handgriffen zauberte der neue Prinz die richtige Pritsch hervor und stand im Konfettiregen jubelnd vor dem Publikum. Mit einem „dreimal von Hätze Linz Alaaf“ stimmte Hajo I. auf die Session ein. „Fastelovend, das sind nicht nur wir Drei, das sind wir alle. Wir wollen, dass die Tradition weitergeht, damit wir unseren Karneval feiern können und hoffen, dass noch viele Tollitäten folgen werden“.
Das neue Dreigestirn präsentierte sein Motto für die Session: „De Fastelovend, dat ess doch kloor, fiere mer all, met un ohne Hoor“. Und natürlich wurde auch das Prinzenlied „Su wie fröher“ vorgestellt.
Quelle: Simone Schwamborn
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